Wenn deine Ikigai-Reise ins Stocken gerät
Vielleicht bist du schon unterwegs, um dein Ikigai zu entdecken - das, was deinem Leben Sinn, Freude und Richtung gibt. Vielleicht hast du auch schon Erkenntnisse gewonnen, wie du Ikigai in deinen Alltag integrieren möchtest.
Und vielleicht merkst du bei der Umsetzung: Es ist gar nicht immer so leicht, dieses Gefühl von Leichtigkeit und Erfüllung wirklich zu leben.
Manchmal spürst du Druck oder Zweifel. Du willst es richtig machen, dich anstrengen, stark sein, alles im Griff haben – und bemerkst, dass genau das dich ausbremst.
Das hat nichts mit mangelndem Willen oder fehlender Motivation zu tun. Oft sind es innere Antreiber, die dich unbewusst steuern und dir den Zugang zu deinem Ikigai erschweren.
Antreiber - innere Botschaften unter Druck
Die Theorie der Antreiber - ein Konzept aus der Transaktionsanalyse, das auf Taibi Kahler zurückgeht - beschreibt innere Sätze wie „Sei perfekt!“, „Sei stark!“, „Mach’s recht!“, „Streng dich an!“ und „Beeil dich!“.
Diese Botschaften stammen ursprünglich aus der Kindheit. Sie wurden oft mit guter Absicht vermittelt - Eltern oder andere Bezugspersonen wollten Orientierung geben.
Doch im Laufe des Lebens entwickeln sie eine Kehrseite: Du hast sie als sie als Bedingung für deinen Selbstwert verinnerlicht.
Es entsteht eine innere Logik:
„Ich bin nur okay, wenn ich alles perfekt mache … wenn ich es allen recht mache … wenn ich stark bin … wenn ich mich genug anstrenge … wenn ich schnell genug bin.“
Das Schwierigkeit: Diese Botschaften sind in ihrer Absolutheit nicht erfüllbar. Und so gerätst du in eine innere Dauerschleife. Du versuchst unbewusst, einem Ideal zu entsprechen, das dich auf Dauer mehr erschöpft als erfüllt.
Beispiele im Zusammenhang mit Ikigai
Vom Druck zur Stärke - Ressourcen entdecken
So einschränkend Antreiber wirken können - sie haben auch eine andere Seite. Hinter jedem Antreiber stecken Stärken, die für dein Leben wertvoll ist. Johann Schneider beschreibt im Modell des dynamischen Handlungspentagons, dass Antreiber immer eine Übertreibung oder Unterdrückung solcher Fähigkeiten sind.
Wenn du lernst, die Stärken hinter dem Antreiber frei zu nutzen - ohne Druck und ohne deinen Wert davon abhängig zu machen - werden aus Antreibern wertvolle Ressourcen.
„Sei perfekt!“ → Sinn für Vollkommenheit, Sorgfalt
„Sei stark!“ → Distanzierungsvermögen, Standfestigkeit
„Mach’s recht!“ → Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft
„Streng dich an!“ → Engagement, Durchhaltevermögen
„Beeil dich!“ → Dynamik, Beweglichkeit
Beispiele im Zusammenhang mit Ikigai
Der Weg zur Veränderung
Es geht nicht darum, deine Antreiber loszuwerden. Sie sind Teil deiner Geschichte. Der Schlüssel liegt darin, dein Okay-Empfinden zu stärken: Du bist wertvoll, so wie du bist - auch ohne, dass du etwas beweisen oder leisten musst.
Dabei helfen innere Erlaubnisse, die dich in Richtung deines Ikigai führen und deine innere Balance stärken.
Erlaubnisse im Einklang mit den 7 Ikigai-Dimensionen nach Mieko Kamiya
Je mehr du solche und ähnliche Erlaubnisse verinnerlichst und sie in deinem Alltag lebendig werden, desto seltener werden die Antreiber die Bühne betreten.
Es tut gut, Zeit mit Menschen zu verbringen, bei denen du dich gesehen und angenommen fühlst. Solche Begegnungen stärken die Erlaubnisse in dir.
Reflexion für dich
Wenn du dich auf deine Ikigai-Reise machst, lohnt es sich, innezuhalten und dich zu fragen:
Vielleicht zeigt sich dein Ikigai genau dort, wo du dir erlaubst, einfach zu sein.
Beitragsbild: mit KI erstellt

