Ikigai ist ein tiefes Lebensgefühl von Sinn und Erfüllung. Es geht über Glück hinaus und umfasst persönliche Werte, Ziele und den inneren Antrieb, selbst unter schwierigen Umständen ein bedeutungsvolles Leben zu führen. Igikai trägt maßgeblich zum psychischen Wohlbefinden bei.

Ikigai ist ein zentrales Konzept der japanischen Kultur, das oft als "Grund des Seins" oder "Sinn des Lebens" beschrieben wird. Anders als oft dargestellt, stammt Ikigai nicht aus dem bekannten Venn-Diagramm mit den vier Fragen ("Was du liebst", "Was die Welt braucht", "Worin du gut bist" und "Wofür du bezahlt wirst"), sondern hat tiefere kulturelle Wurzeln, die eng mit dem japanischen Alltagsleben verbunden sind.
Die japanische Psychiaterin und Autorin Mieko Kamiya war eine der ersten, die Ikigai wissenschaftlich untersuchte. Sie gilt als Begründerin der Ikigai-Psychologie. In ihrem einflussreichen Werk "On the Meaning of Life" (1966) beschrieb sie Ikigai als einen mehrdimensionalen Begriff, der sich auf das Gefühl eines sinnvollen Lebens bezieht. Laut Kamiya kann Ikigai viele Formen annehmen – von tiefen Lebenszielen bis hin zu kleinen alltäglichen Freuden. Es ist ein subjektives Empfinden, das jedem Menschen hilft, auch in schwierigen Zeiten Hoffnung und Lebensfreude zu bewahren.
7 Ikigai-Dimensionen (Mieko Kamiya)
Der Neurowissenschaftler und Autor Ken Mogi vertiefte das Konzept weiter und formulierte fünf Säulen des Ikigai:
- Klein anfangen
- Loslassen lernen
- Harmonie und Nachhaltigkeit leben
- Die Freude an kleinen Dingen entdecken
- Im Hier und Jetzt sein
Diese Prinzipien zeigen, dass Ikigai kein großer, unerreichbarer Lebenszweck sein muss. Vielmehr geht es darum, das eigene Leben mit Bedeutung zu füllen – sei es durch persönliche Leidenschaften, soziale Verbindungen oder tägliche Rituale.